Vor einigen Tagen startete LG mit einer TV-Werbekampagne zu seinen neuen OLED Fernsehern, und bewirbt vor allem die beeindrucken Schwarzwerte. OLED TVs sind zwar nicht neu, neu ist jedoch der Preis. Erstmals kommen OLED TVs preislich in die Nähe von anderen Oberklasse UHD/4K TVs, daher lohnt sich durchaus nochmal Blick auf die Technologie und ein Vergleich zum LED Backlight Pendant.
OLED – Das organische Display
OLED Displays verwenden, auch wenn „LED“ im Namen enthalten ist, eine komplett andere Technologie als LED-TVs. Während beim LED-TV Leuchtdioden (LEDs) als Hintergrundbeleuchtung zur Erzeugung des Bildes eingesetzt werden, besteht eine OLED aus zwei Elektroden, von denen mindestens eine transparent ist. Dazwischen befinden sich organische Halbleiterschichten, die zu leuchten beginnen, wenn durch die Elektroden Strom fließt.
Fließt kein Strom, so bleibt dieses Pixel schwarz, während das benachbarte Pixel theoretisch in hellem weiß angesteuert werden kann. Das erklärt, warum die Schwarzwerte und die Kontraste so viel besser sind als beim LED Display. Selbst mit Hilfe von modernen Local Dimming Technologien werden immer nur Pixelbereiche heruntergedimmt, nicht jedoch einzelne Pixel. Ein weiteres Plus ist die gestochen scharfe Darstellung aus praktisch jedem Blickwinkel, ohne Verzerrungen, selbst wenn der Betrachter seitlich auf das Bild schaut.
Vorteile eines OLED Fernsehers
Schwarz bleibt schwarz, wenn kein Strom angelegt wird leuchtet die Diode nicht und bleibt einfach dunkel. Die Aktiv-Matrix-OLED (AMOLED) ist selbstleuchtend und benötigt keine Lichtquelle im Hintergrund. Dadurch ist das Display leichter, zum Erzeugen des Bildes ist weniger Energie nötig und das Panel ist flacher. Das dünnste bisher von Marktführer LG gezeigte OLED Display misst nur 0,97mm. Da jedes Pixel einzeln angesteuert werden kann und keine Lichtquelle im Hintergrund Streuverluste abgibt, punktet der OLED TV außerdem durch bessere Kontraste und sattere Farben. Das Bild ist auch von einem seitlichen Betrachtungswinkel aus sehr gut zu sehen.
OLED versus SUHD
Mit den SUHD Modellen wagt Samsung sozusagen die LED-Antwort auf die OLED Technologie. Das Bild wird mit LEDs als Hintergrundlichtquelle erzeugt, während das „normale“ LED Licht jedoch weiß ist, ist das Licht bei den SUHD Fernsehern blau. Dieses blaue Licht trifft auf eine Schicht aus Nonokristallen und erzeugt über Farbfilter besonders intensive Farbtöne mit einem erweiterten Farbraum, besseren Kontrasten, tieferem Schwarz. Das liegt daran, dass einzelne Bildbereiche nicht mehr durch weißes Hintergrundlicht überstrahlt werden.
Was ist besser?
Unsere Produktexperten sind sich einig. Die gestochen scharfe Darstellung eines OLED Fernsehers, und zwar verlustfrei aus jedem Blickwinkel und das alles im ultraflachen Format, ist derzeit unerreicht. Im Moment bieten allerdings nur wenige Hersteller OLED Fernseher an. Vorreiter in diesem Segment ist LG, das aktuelle Spitzenmodell ist der LG EG9609. Samsung SUHD Modell kommen Testberichten zufolge schon sehr nah an die Bildqualität eines OLED Fernsehers heran. Verglichen mit dem Flaggschiff aus Samsungs SUHD Reihe, dem JS9590, ist der OLED TV bei gleicher Bilddiagonale doch noch etwas teuerer.
Fazit
Die Frage, was ist denn nun die bessere Kaufentscheidung, kann so einfach natürlich nicht beantwortet werden. Für alle, die sich in naher Zukunft einen High-End-Fernseher anschaffen möchten, gilt weiterhin, folgende Aspekte für sich selbst zu prüfen: Preis-/Leistungsverhältnis, Zukunftssicherheit, Design, Platzangebot, curved oder flat und nicht zuletzt, welche vorhandenen Peripheriegeräte angeschlossen werden sollen. / AC